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Thema: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 18 Apr 2008 - 23:33
Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Lebensweg einer Frau vorbestimmt : Sie heiratete, bekam Kinder, und ging in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter auf. Die Frau von heute hat sich verändert...nach der Hippie-Epoche und der Emanzipation möchte sie frei sein...selbst über ihr Leben entscheiden und sich niemandem mehr unterordnen. Nur-Hausfrau und Mutter? Um Himmels Willen...das ist doch total out! Die Scheidungsrate ist hoch wie nie, die Geburtenrate stetig rückläufig, Single zu sein scheint sich als einzige Alternative anzubieten, denn soviele Single-Haushalte wie heutzutage gab es noch nie. Doch sind Frauen glücklicher als Singles? Oder als alleinerziehende, berufstätige Mütter? Und wie sieht es bei den Männern aus? Sie haben Kochen, Bügeln und Putzen gelernt, Frauen hingegen tapezieren, Reifen wechseln, können kleine Reparaturen selbst ausführen oder auch größere...es gibt einen Freundes- und Bekanntenkreis, mit dem jeder die Freizeit verbringen kann...nein, man muss sich nicht noch die Probleme einer Beziehung aufladen, wenn man auch gut ohne leben kann. Es scheint als ob irgendwo irgendetwas schief gelaufen ist...nur was? Sind Männer und Frauen zu unterschiedlich? Können sie gar nicht miteinander leben? Haben sich die Frauen zu sehr verändert, wohingegen die Männer die frühere Rollenverteilung zurück wünschen? Gibt es eine Lösung für das Dilemma, und wenn ja, wie könnte die aussehen? Mich würde interessieren, was ihr über dieses Thema denkt...
tokahontas
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Sa 19 Apr 2008 - 3:57
Vielleicht sollte ich etwas über mich erzählen und wie ich darauf komme, mir darüber Gedanken zu machen.... Meine Tochter kaufte sich "Das Eva Prinzip" von Eva Herman...das ich natürlich auch gelesen habe. Es war für mich ein Schock...nicht das Buch, sondern die Erkenntnis, zu der ich kam. Nach 2 Scheidungen habe ich als alleinerziehende, berufstätige Mutter meine Kinder allein großziehen müssen...seitens des Vaters bestand kein Interesse an seinen Sprößlingen, Unterhalt bekam ich auch nicht. Ich glaube, kaum ein Mann kann sich vorstellen, wie groß eine solche Belastung für einen allein ist...und irgendwann konnte ich den diversen Anforderungen nicht mehr standhalten. Warum konnte dieser Mann nicht wenigstens seinen Vaterpflichten nachkommen? Und für seine Kinder sorgen, und sich um sie kümmern? Die Scheidung betraf unsere Ehe, nicht sein Vater-Sein...die Kinder haben darunter gelitten, und ich fühlte mich allein gelassen mit der ganzen Verantwortung. Aufgrund dieser und weiterer Erfahrungen trage ich ein ziemlich negatives Männer-Bild in mir...möchte mich gar nicht mehr auf eine Beziehung einlassen. Auch aufgrund diverser Erfahrungen mit Internet-Kontakten, in denen mir sehr schnell klar wurde, dass seitens der Männer Erwartungen da waren - obwohl man sich weder getroffen hatte oder erst einmal und sich kaum kannte - die zu erfüllen ich nicht bereit war, woraufhin ich nichts als Unverständnis erntete und im Extremfall sogar beleidigt wurde. Allein zu leben ist für mich im Moment das kleinere Übel...allerdings habe ich wohl auch kaum eine Wahl wie mir scheint. In einer Beziehung wünschte ich mir beiderseitiges Geben...beinhaltet natürlich auch das Nehmen...und ich möchte auch keinen Mann der meint sich mir unterordnen zu müssen...ist das denn utopisch? Anmaßend? Überzogen? Ein Mann ist für mich : Ein männlicher Mensch, der für sich selbst die Verantwortung übernehmen kann und das auch tut...der weiß wer er ist und was er will...warum er etwas tut oder auch nicht...der selbständig denkt und seine eigene Meinung und Ansichten hat...Er muss nicht für jedes Problem sofort eine Lösung haben...aber eine breite Schulter an die ich mich anlehnen kann wenn nötig...und starke Arme die mich halten können...herzlich und liebevoll soll er sein, sanft und zärtlich auch, Humor ist wichtig, und ich will geliebt werden so wie ich bin. Ein schöner Wunschtraum...oder bin ich als Frau viel zu wählerisch? Oder sind die Männer auf der Strecke geblieben?
Admin Admin
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? So 20 Apr 2008 - 16:26
Hi Gaby. Erst einmal...ein schönes Thema, dass du dir da ausgesucht hast und ich denke für viele interessant. Hoffe, da kommen dann noch ein paar Beiträge unserer user .. zur Zeit sind alle ein wenig faul. *fg* Ich selber werde mich zu diesem Thema dann auch noch eingehend äußern... Doch der Sende-Marathon war gestern lang und ich muss erst noch meinen Kopf frei bekommen. *g* Allerdings werde ich dann mehr auf das Thema im Allgemeinen eingehen. Das Buch von dieser Herrmann zu lesen lehne ich jedoch kategorisch ab. Dann viel Spaß beim posten @ all
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harganaxki Fleiß Paranoid
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Thema: das eva-prinzip So 20 Apr 2008 - 17:15
da bin ich voll und ganz bei uwe:
ich werde meine kostbare zeit nicht dafür aufbringen, mir diesen blödsinn anzulesen. da riskiere ich lieber ein paar statements aus dem bereich "halbwissen" . es ist in den medien mmn. ausreichend über dieses werk berichtet worden (hier fehlt eindeutig ein "daumen nach unten-smiley )
zum thema beziehung / ehe:
da lebe ich mit meiner besten ehefrau von allen offenbar eine der wenigen ausnahmen vor: wir sind seit 25 jahren zusammen und seit 15 jahren verheiratet. das ist allerdings in unserem weitläufigen bekanntenkreis die absolute ausnahme.
ein geheimrezept gibt es da sicher nicht, nur soviel:
wir lassen uns gegenseitig reichlich freiraum - eigene hobbies - einen eigenen bekanntenkreis, ohne jedoch die gemeinsamen zeiten zu vernachlässigen.
ja klar: die schmetterlinge sind schon lange fortgeflogen, aber es ist eine andere art der zuneigung entstanden: ich nenne es liebe.
im ureigentlichen sinn: absolutes vertrauen; uneingeschränkte zuverlässigkeit bei den "großen dingen im leben", absolut gleiche grundeinstellung zu den wichtigen themen wie ethik und moral.
klar zoffen wir uns auch - normaaaaal. finden aber immer wieder auf einen gemeinsamen nenner zurück. bei allem, was an der jeweils anderen person nervt sollte man sich zuallererst fragen: ist das eine charaktereigenschaft oder nur eine angewohnheit, die sich bei bedarf abstellen läßt?
kein prob im letzteren fall - wohl aber überlegenswert im ersteren
einer der gründe, warum wir uns fast 11 jahre zeit gelassen haben, um zu heiraten ist eben jener, die wirklih letzten ecken des partners auszuloten.
heute wissen wir genau, was wir voneinander zu halten haben. da ist zwar wenig raum für unvorhergesehenes, das verliert aber "im alter" auch an bedeutung!
für absolut wichtig halte ich auch eine grundsätzlch positive lebenseinstellung: was manche als langweilige routine (welche sich nach einiger zeit von selbst einstellt) erachten, empfinde ich als vertrautheit - nur um ein beispiel zu nennen.
menno, jetzt habe ich aber "die hosen runtergelassen"....vielleicht hilft´s als gut gemeinte lebenshilfe vom forumsopa
schönen sonntag noch
+raus
Gast Gast
Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? So 20 Apr 2008 - 20:18
Nein *kreiiiiiiiiiiiisch* jetzt ist alles weg und ich hab ganz viel geschrieben. Warum verschwindet das hier einfach????
Ok, jetzt ist der Tatort dran und dann versuch ich es zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal Vermutlich ist es geschickter, wenn ich es mir woanders vorschreibe.
Auf jeden Fall fluche ich gerade mal ganz piratenlike
tokahontas
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 14:12
Ich bilde mir gern selbst mein eigenes Urteil und übernehme nicht das anderer...und vor allem nicht das der Medien. Die hängen eh nur ihr Mäntelchen nach dem Wind...aber es geht ja hier nicht um den Inhalt des Buches...der war nur teilweise ein Aufhänger für mich...
Hut ab vor dir, Forumsopa*gg*...für deine Offenheit und Aufrichtigkeit...und meinen Glückwunsch...was du beschreibst ist eigentlich genau das was ich mir wünschte...aber ich denke auch dass niemand so etwas geschenkt bekommt...da muss man schon dran arbeiten, man muss sich selbst weiter entwickeln, und damit entwickelt sich auch die Beziehung weiter...ebenso funktioniert es nicht wenn ein Mensch nur sein eigenes Wohlergehen im Auge hat...oder sehe ich das falsch? Eine gemeinsame Basis ist das Fundament auf dem man aufbaut...nur da hapert es bei mir schon...und ich bin nicht sicher ob ich mich überhaupt auf einen Mann einlassen könnte...meine Mauern sind ziemlich dick...ich bin nicht mehr bereit Dinge zu tun nur weil man(n) sie von mir erwartet...weil es meine Rolle als Frau so vorschreibt...vielleicht hab ich ja auch `n Prob mit meiner Weiblichkeit...
Och Birgit...das ist ärgerlich...ist mir auch schon passiert...deshalb kopier ich`s meist bevor ich`s poste...
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 15:53
Piratin schrieb:
Nein *kreiiiiiiiiiiiisch* jetzt ist alles weg und ich hab ganz viel geschrieben. Warum verschwindet das hier einfach???? :
Oh,oh Birgit... das ist mir bei den Städevorstellungen auch passiert. Ellenlangen Artikel geschrieben und dann alles wech Man darf nicht zu lange warten, bis man postet, daher werde ich bei längeren antworten auch alles vorschreiben und dann posten.
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 16:09
Zitat :
Ich bilde mir gern selbst mein eigenes Urteil und übernehme nicht das anderer...
Vielen Dank Gaby. Aber glaube mir, dass habe ich getan!
Aber der Mike hat ja schon sehr gut beschrieben, wie eine Partnerschaft funktionieren sollte... Kann ich eigentlich in allen Punkten so unterschreiben! Nämlich offen ("open arms") miteinander umgehen und positiv an die ganze Sache rangehen. Ich hab auch gescheiterte Beziehungen hinter mir, hab aber nie den Fehler gemacht, alle Frauen über "einen Kamm zu scheren" und meine künftigen Partner für eigene Verfehlungen, bzw. die meiner Ehemalgen verantwortlich zu machen. Jeder Mensch (und sogar Männer sind Menschen *g*) ist anders und somit wäre auch jede neue Beziehung anders. Es kommt auch auf die Herangehensweise an. Gibt ja diesen alten Spruch "was man sät, das erntet man". Sprich, ist man offen für alles und geht positiv an die Sache ran, ist einerseits die Gefahr größer verletzt zu werden, andererseits die Chance eine dauerhafte Beziehung einzugehen sehr viel größer. Geht man von Beginn an negativ an eine mögliche Beziehung ran, ist es von vornherein zum scheitern verurteilt. Auch was die "Ex-Partner" anbelangt... ich bin mit meinen beiden Ehemaligen immer noch gut befreundet, woran mir auch viel liegt. Schließlich hatte man sich doch einmal geliebt, oder nicht?
Und noch eins... ich glaube, viele Partner in spe geben heutzutage viel zu früh auf. Der erste große Streit und schon wird sich getrennt. Doch Streitigkeiten gehören zu einer Partnerschaft dazu und sollten gelöst werden. Dazu gehört es auch auf beiden Seiten Kompromisse eingehen zu können. (Thema Gleichberechtigung)
Als letztes möchte ich erwähnen, dass man in einer Beziehung auch mit sich selbstkritisch umgehen sollte. Dies ist der schwierigste Punkt überhaupt, schätze ich mal...! Es ist natürlich leichter immer den Fehler bei anderen zu sehen, als sich selber einen Spiegel vorzuhalten. Sind beide Partner bereit Fehler einzusehen, können Probleme dauerhaft gelöst werden, ansonsten würden diese Probleme immer wieder autauchen und zu Streitigkeiten führen.
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tokahontas
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 17:18
Zitat :
Ich bilde mir gern selbst mein eigenes Urteil und übernehme nicht das anderer...
Das ist eine Erklärung meiner Umgangsweise mit Dingen die ich nicht kenne...kein Vorwurf oder eine Unterstellung...jeder hat das recht so zu handeln wie er/sie es für richtig hält.
Und mir geht es nicht darum andere für meine eigenen Unzulänglichkeiten verantwortlich zu machen...ich hinterfrage schon lange meine eigenen Sichtweisen, mein Denken und Handeln...und dass Männer auch Menschen sind weiß ich..*gg* Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen "Verflossenen" und so hatte ich auch nie die Möglichkeit Dinge im Nachhinein zu klären...mir bleibt nichts übrig als es im Alleingang zu versuchen. Ich möchte ja gerade auch herausfinden inwieweit das ganze Dilemma an mir liegt...oder eben daran dass sich die Einstellung zu Partnerschaft/Ehe verändert hat...denn ich glaube dass das eine Rolle spielt. Früher war es doch so wenn man einmal verheiratet war dann sein Leben lang...eine geschiedene Frau oder ledige Mutter wurde von der Gesellschaft verachtet und ausgegrenzt. Mag auch sein dass die Menschen heutzutage möglichst alles problemlos und easy haben wollen...wie du schon schreibst...aber gerade in einer Beziehung kann man sehr viel lernen und sich weiter entwickeln wenn man das will...das geht nicht ohne Konflikte..und man muss sich halt arrangieren...scheinen aber viele auch nicht zu wollen...in einer Beziehung kann man nicht nach dem Motto "Jeder für sich..." vorgehen... Ich möchte ja gern offen und positiv Uwe...nur wie komm ich dahin? Ich hab so das Gefühl ich bin ständig auf der Hut...entweder um mich zu verteidigen oder um abzuhauen..scheint als wäre ich viel kaputter als ich dachte...
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 18:32
Hmh...ich hab mir mein posting noch einmal in Ruhe durchgelesen. Wollte es allgemein halten und aus meiner Sicht der Dinge schreiben und war keineswegs auf dich persönlich bezogen Gaby, sorry. (zumindest war es nicht so gedacht)
Ich möchte mich noch einmal auf das posting von Mike beziehen. Wie ich schon sagte... ich kann das voll und ganz unterschreiben, was er da geschrieben hat. Wie man allerdings zu einer grundsätzlich positiven Herangehensweise kommt, kann ich schlecht sagen... Ein Punkt ist sicherlich "Altlasten" einer beendeten Beziehung komplett abzuhaken! Schleppt man diese noch mit sich herum und bringt die mit in eine mögliche, neue Beziehung mit ein, ist das von Beginn an zum scheitern verurteilt. Dies ist aber sicherlich leichter gesagt, als getan.
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Gast Gast
Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 22:07
Liebe Gaby,
ich mach dann noch einmal einen Versuch und schreibe, was ich gestern schrieb, auch wenn manches jetzt vielleicht schon in anderen Worten gesagt wurde.
Zu Beginn: es hat mich sehr beeindruckt, dass Du dieses Thema in Angriff nahmst und Respekt vor so viel Offenheit. Es war wohl genau diese Offenheit, die mich reizte, darauf länger zu antworten.
Von Eva Herrmann halte ich nun nicht so viel, aber wie Du so sagtest, es war ein Beispiel. Mich machen inzwischen all diese Bücher mit Syndromen, Komplexen und Prinzipien – ob Aschenputtel, Eva, Cinderella, Schneewittchen und was es da alles noch so gibt – misstrauisch. Sie sind immer so verfasst mit wahrlich geschickter Polemik, dass nach der Lektüre frau nur seufzend sagen kann „ach ja, das kenn ich, das muss es sein“ Und solche Bücher wie dat Teil mit Mars und Venus ist mir auch mehr als suspekt (was Du nicht angeführt hast – aber andere tun es oft). Natürlich sind Frauen und Männer unterschiedlich. Zum Glück – würde ich sagen. Oft suchen diese Bücher wohl genau Erklärungen dafür, warum sich Partnerschaften verändern, warum es so viele Trennungen gibt usw.
Du sprichst viel an: die Gesellschaft, die Werte u. Normen, die sich sicher verändert haben und was sicher allein ein Thema wäre, um sich darüber lang auszutauschen.
Doch ich greife lieber die persönlichen Aspekte von Dir auf. Die liegen mir selbst immer näher. Uwe hat es schon angerissen. Wir alle tragen unsere „Beziehungsmuster“ in uns, unsere Träume, Ängste und Wünsche. Und leider sind es oft genau unsere eigenen „Geister der Vergangenheit“, die es so schwer machen in Paarbeziehungen. Leider sind genau viele Dinge, die bei uns dann Stolpersteine in Partnerschaften werden, uns nicht bewusst. Wären sie es, würden wir sie eventuell ändern. Und wenn wir manches einfach mal positiv sehen könnten/sollten… ja, warum tun wir das dann nicht alle??? Ob die Verflossenen dazu beitragen könnten, wage ich auch zu bezweifeln, sie waren schließlich mal ein Teil des Ganzen.
Gaby, ich habe leider keine perfekte Lösung für Dich. Wenn ich die hätte, wäre ich nicht seit 13 Jahren Single. Nicht, dass es in den letzten 13 Jahren keine Männer gegeben hätte, natürlich hatte ich die (dafür bin ich wohl doch zu sehr Piratin), aber es gab sie immer in einer Art und Weise, dass sie mir nie wirklich gefährlich werden konnten…
Viele Menschen, die mich kennen, denken „wow, absolut selbständige, selbstbewusste Singlefrau“ … na ja zum Teil bin ich das sicher. Doch kompensierte ich irgendwann die Leere, die blieb, mit eindeutig zu viel Arbeit und schaffte neue Hürden und Mauern, dass mich sicher niemand mehr ent-täuschen kann. Klar, mag ich auch vieles an meinem Singleleben, doch wenn ich ehrlich bin, beneide ich auch die Männer, die sich hier zu Wort meldeten. Ich denke dann, „bohhh, die bekommen das alles hin“ mit Dingen, die wie Backrezepte klingen: man nehme 800 g positives Denken, 1 Liter Vertrauen usw. (Ist nicht bös gemeint, ich finde es wirklich klasse, wenn andere schaffen tolle, verlässliche Beziehungen zu leben… es ist dann das eigene Unvermögen, was piekst)
Im Gegensatz zu Dir, Gaby, wünsch ich mir inzwischen nichts mehr, ich bin vielleicht einfach zu feige geworden, mich auf das Wagnis der Beziehung einzulassen.
So jetzt ist aber wirklich erst einmal genug geschrieben. Aber da Du ein Buch nanntest, nenn ich Dir zwei, die ich zu dem Thema mag: 1. Julia Onken „Vatermänner“ und 2. Rainer und Claudia Sachse: „wie ruiniere ich meine Beziehung? – aber endgültig“
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mo 21 Apr 2008 - 22:18
Zitat :
mit Dingen, die wie Backrezepte klingen
Birgit Wir könnten es auch anders rum machen...sprich, warum und woran die vorige(n) Beziehung(en) scheiterten!? ;-) Hatte ich ernsthaft vorher überlegt, doch das wäre die negative Form der Erklärung gewesen. "das Glas ist halbleer, anstelle von halbvoll". ich hab mein Glas (Bier? *g*) lieber halbvoll!
PS: Schöner Beitrag @ Birgit ;-)
PPS: Gaby, was ich noch sagen wollte... wir schreiben ja schon 'ne ganze zeitlang und ich habe dich ja auf der letzten Rock Clan Party schon persönlich kennen lernen dürfen. In Natura kommst du sehr positiv rüber! Wollte ich nur noch kurz erwähnen!
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tokahontas
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Di 22 Apr 2008 - 14:54
Birgit..lass dich mal ...und wenn ich schonaml dabei bin den Uwe auch gleich mit
Zitat :
In Natura kommst du sehr positiv rüber! Wollte ich nur noch kurz erwähnen!
Uwe, diese Party war so das Beste was mir während der letzen Jahre passiert ist...und ich bin noch nie irgendwo so herzlich aufgenommen worden wie bei euch...ich habe mich sehr wohl gefühlt an diesem Abend...bei euch und mit euch. Aber das hatte ja nichts mit Beziehung zu tun...und es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest Uwe...wenn ich mich in irgendeiner Form hier angegriffen fühle ist das wohl eher mein Problem...
Zitat :
ich habe leider keine perfekte Lösung für Dich
Das habe ich auch nicht erwartet du Liebe du...mir ist schon klar dass ich selbst eine Lösung finden muss. Und wie man eine Beziehung ruiniert darin habe ich mehr Übung als mir lieb sein kann...jahrelang habe ich nichts anderes gemacht. Ich habe alles gemacht was einer Beziehung nicht gut tut...und ich habe nicht gesehen dass es mir ausschließlich um mich ging...Das ist heute nicht mehr so...ich hatte viel Zeit zum Nachdenken und habe sie immer noch...nur besteht eine Beziehung ja meist aus zwei Menschen...und wenn sie funktionieren soll müssen beide daran arbeiten..nicht nur einer. Mir erging es auch so, dass ich lange Zeit mit Beruf, Kindern und Haushalt völlig überlastet war...für eine Beziehung hatte ich eigentlich weder die Zeit noch Energie übrig...und ich vertrat auch die Ansicht, ich käme sehr gut allein zurecht und bräuchte niemanden...was ja auch teilweise stimmte. Zumindest brauchte ich keinen Partner der noch mehr Probleme verursachte zusätzlich zu denen die ich eh schon hatte. Mittlerweile habe ich auch da meine Meinung revidiert...ich wünsche mir schon jemanden der sein Leben mit mir teilt..und mit dem ich auch mein Leben zu teilen bereit wäre...auf den ich mich verlassen könnte wie auch umgekehrt. Was ich nicht mehr haben muss ist jemand, dem es ausschließlich um sein eigenes Wohlergehen geht...der gern alle Vorteile einer Beziehung nutzen möchte aber nicht bereit ist auch etwas zu investieren. Es liegt nicht immer nur am eigenen Unvermögen sondern oft auch an dem des Partners. Und es ist auch nicht so dass ich zuallererst die "Schuld" bei anderen suche...ich bin neurotisch genug um zuallererst mich selbst zu verdammen...Wenn ich aber erkenne dass es nicht an mir liegt, dann ziehe ich mich schon mal zurück weil ich einfach diesen ständigen Schmerz nicht mehr ertrage. Mir liegt viel an diesem Mann...ich liebe ihn wirklich...aber deshalb muss ich nicht alles hinnehmen...und entweder er lernt oder eben nicht...zwingen kann man niemanden zu etwas...Liebe ist ein Geschenk das freiwillig gegeben wird oder gar nicht. Mir liegt aber auch an meinem Wohlergehen...Liebe fängt bei mir selbst an...ich muss nicht alles hinnehmen. Was die Unterschiede zwischen Frauen und Männern anbelangt, so glaube auch dass die Natur sie eben unterschiedlich erschaffen hat...und dass sich diese Unterschiede ergänzen wenn man sie akzeptiert und nutzt... Was diese vielen Bücher anbelangt so denke ich dass gern irgendwelche Verhaltensweisen als "krankhaft" und "unnatürlich" dargestellt werden obwohl sie es nicht sind...oder nur dann wenn man sich ausschließlich so verhält weil man kein anderes Muster gelernt und nicht die Wahl hat. Danke für die Vorschläge der Bücher...ich werd mal schauen ob sich das wo auftreiben lässt...
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Di 22 Apr 2008 - 16:16
Zitat :
ich habe mich sehr wohl gefühlt an diesem Abend...bei euch und mit euch.
Das haste aber sehr schön geschrieben, Gaby Hoffe, wir sehen uns dann alle wieder im Juli auf dem Open Air!?
Tja, zu diesem Thema würden mir noch 1000 Dinge einfallen... Zum Beispiel Partnersuche/Bekanntschaften per Inet (wie z.B. auf s.de, wo ja viele von uns angemeldet sind). Was man da alles erleben kann, mein Gott... Aber das wäre wohl wieder ein weiteres Thema wert...*überleg*
Gaby, ich kann für dich nur hoffen, dass du einen Mann kennen lernen wirst, der es auch verdient mit dir eine Partnerschaft einzugehen.
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tokahontas
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mi 23 Apr 2008 - 17:58
Zitat :
Zum Beispiel Partnersuche/Bekanntschaften per Inet (wie z.B. auf s.de, wo ja viele von uns angemeldet sind). Was man da alles erleben kann, mein Gott...
Oha Uwe...das wäre auf jeden Fall einen Thread wert...das wäre bestimmt der Brüller... Auch ich hab da so einiges an Erfahrung gesammelt...
Zitat :
Gaby, ich kann für dich nur hoffen, dass du einen Mann kennen lernen wirst, der es auch verdient mit dir eine Partnerschaft einzugehen
Echt lieb von dir Uwe...aber ich will keinen kennenlernen...es gibt in meinem Leben seit langer Zeit einen Mann, den zu lieben ich lerne...und ich denke es liegt auch viel an mir, wenn da was nicht funktioniert. Als die Kinder noch klein waren, musste er hinter ihnen zurückstehen...das war bestimmt auch nicht immer einfach. Aber das Schlimmere an der Sache - denke ich - war oder ist, dass ich ihm vermittelt habe, ich bräuchte ihn nicht...ich bin ja eine starke Frau...ich komme allein zurecht...ich brauche keinen Mann. Es macht mir nichts aus wenn er Verabredungen...telefonische oder reale - nicht einhält...mein Standardspruch dann war "Mir doch egal"...hm...was mag er gefühlt haben? Das, was ich jetzt fühle? Dass er mir nicht viel bedeutet, dass er mir gleichgültig ist? Nun ja...hinter der Fassade sah es anderes aus...natürlich machte es mir etwas aus...es tat mir weh...aber ich wollte keinen Schmerz mehr fühlen, ich war der Meinung genug Schmerz in meinem Leben ertragen zu haben...nur war der Schmerz immer noch da, wenn auch von Wut und Ärger zugedeckt. Und was ich erreichen wollte war nicht...im Gegenteil...ich habe es dadurch nur schlimmer gemacht. Die Mauer die ich aufgebaut habe hat mich nicht beschützt...sie hat mich getrennt und einsam gemacht. Und es wird Zeit dass ich sie niederreiße...auch wenn das bedeutet dass ich offen und verletzlich bin...
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Mi 23 Apr 2008 - 23:09
Zitat :
Oha Uwe...das wäre auf jeden Fall einen Thread wert...das wäre bestimmt der Brüller
Gaby Ich trau mich auch nicht... weil darüber könnte ich ganze Bücher schreiben! Auch, was andere mir da so alles berichtet haben.
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Do 24 Apr 2008 - 20:26
tokahontas schrieb:
Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Lebensweg einer Frau vorbestimmt : Sie heiratete, bekam Kinder, und ging in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter auf.
Die Ehefrau drufte früher nur ein Konto eröffnen oder eine Arbeit suchen, wenn ihr Mann einverstanden war. Bis vor 50 Jahren war es z.B. in Deutschland rechtmäßig, dass ein Mann den Arbeitsvertrag der Ehefrau bei ihrem Arbeitgeber kündigen konnte. Im alten Familiengesetz stand, dass der Mann über alles entscheiden konnte, was das tägliche Leben in Ehe und Familie betraf. Er bestimmte, wo die Familie wohnte. Er verwaltete und nutzte das Geld. Der Ehemann konnte alle Dinge allein entscheiden, die die gemeinsamen Kinder betrafen. Er ließ seine Kinder ausbilden oder auch nicht. Er hatte das Recht, seine Kinder zu schlagen oder auf andere Art und Weise Gewalt anzuwenden.
Es geht um die Gleichstellung der Geschlechter. Dieser Prozess ist noch nicht lang im Gange, deshalb hat unsere Generation noch nicht so viel davon Gaby....
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Do 24 Apr 2008 - 20:31
BlackLady schrieb:
Die Ehefrau drufte früher nur ein Konto eröffnen oder eine Arbeit suchen, wenn ihr Mann einverstanden war. Bis vor 50 Jahren war es z.B. in Deutschland rechtmäßig, dass ein Mann den Arbeitsvertrag der Ehefrau bei ihrem Arbeitgeber kündigen konnte. Im alten Familiengesetz stand, dass der Mann über alles entscheiden konnte, was das tägliche Leben in Ehe und Familie betraf. Er bestimmte, wo die Familie wohnte. Er verwaltete und nutzte das Geld. Der Ehemann konnte alle Dinge allein entscheiden, die die gemeinsamen Kinder betrafen. Er ließ seine Kinder ausbilden oder auch nicht. Er hatte das Recht, seine Kinder zu schlagen oder auf andere Art und Weise Gewalt anzuwenden.
Hach ja, das waren noch Zeiten.......
Nee, gut, dass so nicht mehr is.
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Do 24 Apr 2008 - 20:52
Hach ja, das waren noch Zeiten.......
Nee, gut, dass so nicht mehr is.[/quote]
Genau Magnus, zur Strafe gab es da auch nur Blümchensex
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Do 24 Apr 2008 - 22:20
Seit einigen Tagen lese ich hier mit. Zu Eva Herrman mag ich nichts sagen, mit dieser Frau kann man Feldwege pflastern, mehr nicht.
Gaby zeigt eine Menge Vertrauen damit, uns in dieser Art von sich zu erzählen. Davor habe ich Hochachtung und ich finde es sehr gut.
Manchmal hilft es, Gefühle und Vorgänge die einem bewegen in Worte zu fassen, am besten geht das beim schreiben :-) Denn dann muß man sich selbst mit dem Thema auseinandersetzen, es so formulieren, daß es auch anderen verständlich wird :-) .... und das macht es einem selbst auch oft verständlicher. (Abgesehen davon ist das Thema *Mann & Frau* so alt wie Adam und Eva. Einen Konsens wird es nie geben. Die "klassische" Rolllenverteilung gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr.)
Sich als Frau für Familie und Kids, Haushalt und sonstiges aufzuopfern ist nicht mehr gefragt. Schon lange nicht mehr. Man(n)/Frau muß nur noch für die "Gesellschaft" funktionieren und möglichst keine Kosten und keinen Zeitverlust verursachen. Das ist Fakt. Während ich als Frau/Mensch funktioniere (um existieren zu können), habe ich einfach keine Zeit mehr mich um einen Mann zu kümmern. Das ist das Gleiche als hätte ich ein Kind. Man gibt sich selbst auf und lebt nur noch für die Anderen. So habe ich es er- und gelebt..und das will und brauche ich nicht!
Sicher ist es nicht einfach immer alleine zu sein, in allen Situationen des Lebens. Keine Frage ...auch das kenne ich. (wurde mir bei meiner Krebserkrankung 2006 sehr bewußt) Es macht einem unempfindlich, teilweise sogar gleichgültig, den anderen Menschen gegenüber. Und es macht stark. Aber auch dieses Starksein ist nicht gerne gesehen.
Wie ihr alle wisst, bin ich mit Marco zusammen ... eine Teilzeit-Partnerschaft ... wir haben nur die Wochenenden für uns. Zeit, auf die ich mich immer freue, denn sie gehört nur uns. Alles andere bleibt außen vor, mehr oder weniger. Es ist wohl auch eine Art von "Feigheit", solch´ eine Beziehung zu führen. Und es beinhaltet auch die Erkenntnis, daß ich einem anderen Menschen nie wieder "blind" vertrauen kann.
So hat eben jeder seine Geschichte, *sein Päckchen zu tragen* (würde meine Oma sagen )
Admin Admin
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 25 Apr 2008 - 0:35
Tja, da ist man mal einen Tag unterwegs und schaut ins Forum und wird positiv überrascht! Freut mich @ Andi und Sonja, dass auch ihr zu Gaby's Thema beigetragen habt. Mir läge da auch noch was auf der Zunge... Aber nicht mehr jetzt und um die Uhrzeit!
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Japp Admin
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 25 Apr 2008 - 11:43
Eigentlich wollte ich nix schreiben, aaaaber:
Ich denke jeder von uns ist irgendwie beziehungsgeschädigt. Manche Beziehungen, egal ob partnerschaftlich oder freundschaftlich, prägen einen Menschen einfach. Dummerweise geschieht dies unbewusst und meist stärker als man es sich vorstellen kann. Wie auch schon erwähnt wurde, ist die Prägung leider meist hinderlich für eine neue Beziehung. Von daher ist es schon wichtig sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn sich selbst ständig zu hinterfragen und sein Verhalten in Frage zu stellen ist zum einen die subjektivste Wahrnehmung die es überhaupt gibt und man muss echt aufpassen, dass man sich selbst nicht kaputtredet. Jeder Mensch hat seine eigenen Normen und Werte, in denen er mehr oder weniger gefangen ist. Diese sind aber nicht allgemeingültig, sondern repräsentieren eher die eigenen Grenzen die man sich auferlegt hat. Wo diese Normen und Werte ihren Ursprung haben ist unterschiedlich. Meist kommen sie aber aus dem Elternhaus, da man sie als Kind einfach vermittelt bekommt. Da muss man schon schauen, ob das alles so seine Richtigkeit hat. Da muss man für sich selber nach den "richtigen" Werten schauen, denn nicht alles was man von den Eltern so vermittelt bekommt passt auch auf das erwachsene Kind. ;-) Das liegt schon allein an dem starken gesellschaftlichen Wandel, mit dem wir uns konfrontiert sehen. Auch ich habe diese Normen und Werte, natürlich in überarbeiteter Fassung.;-) Jedoch habe ich mir durchaus die Option offen gelassen, die ein oder andere "Regel" auch mal auszuhebeln und auszubrechen.
Um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen: Es gibt kein perfektes Rezept für eine perfekte Beziehung. Das kann es auch garnicht, denn dafür sind wir Menschen einfach zu unterschiedlich und somit kann es kein allgemeingültiges Rezept geben. Jedes Paar muss seinen eigenen Weg finden, die Kompromisse zu schließen, die für ihre Beziehung zueinander die Richtigen sind. Ich denke Kommunikation innerhalb einer Beziehung ist das Wichtigste. Ohne dem kann eine Beziehung nicht funktionieren. Das Problem ist aber wohl, dass die Frauen wesentlich kommunikativer als die Männer sind. Des Weiteren wollen sich Frauen über andere Themen unterhalten als Männer. Was dann wohl auch irgendwo in der Gesellschaft/Erziehung begründet ist. Im Moment scheint es mir so, dass das Rollenbild der Frau in einem starken Wandel ist, aber die Herren der Schöpfung scheinen noch in ihrem alten Rollenbild gefangen zu sein. (natürlich ist dies keine Pauschalisierung) Insgesamt stecken wir wohl in einer Übergangsphase und das macht die ganze Sache so schwierig. Früher, als die Rollen klar verteilt waren, war das alles einfacher. Für die damalige Zeit war das alles auch so richtig, aber das passt halt nicht auf die heutige Zeit/Gesellschaft. Die Emanzipation der Frau ist noch lange nicht abgeschlossen. Es kann nicht angehen, dass Frauen im gleichen Beruf mit der gleichen Qualifikation noch immer weniger verdienen, als Männer.(mal so als Beispiel) Auf der anderen Seite werden wir Männer auch noch recht lange benötigen, bis wir aus diesem veralteten Denken ausbrechen können.
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 25 Apr 2008 - 12:01
Japp schrieb:
Das Problem ist aber wohl, dass die Frauen wesentlich kommunikativer als die Männer sind.
das ist......sehr ...wohlwollend formuliert
BlackLady
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 25 Apr 2008 - 12:10
Hunting4Luck schrieb:
Es ist wohl auch eine Art von "Feigheit", solch´ eine Beziehung zu führen.
Ich finde es mutig Andi.....ich glaube, ich könnte gar nicht allein leben (auch wenn ich es mir manchmal wünsche *g*), irgendwie macht mir dieser Gedanke Angst....
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Thema: Re: Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit? Fr 25 Apr 2008 - 12:42
Chappy... jetzt geht doch das Thema von Gaby doch endlich in eine Diskussionsrichtung, die ich sehr begrüße!
Doch zu deinem statement: Sicherlich ist alles was du geschrieben hast richtig,... und ist sozusagen die "allgemein gültige" Version. Doch in manchen Dingen habe ich eine etwas abweicheind/ergänzende These. Sicherlich muss in einigen Punkten noch stark nachgebessert werden. (z.B. Verdienst, Machtstrukturen) . In manchen Punkten ist die "Emanzipation" noch nicht abgeschlossen, ganz klar!
Etwas anders sehe ich den Punkt der Kommunikation. Zumindest in meiner früheren Beziehung war das überhaupt nicht der Fall. Da wollte "Frau" nicht über gewisse Dinge reden, ganz im Gegenteil... da wurden Themen todgeschwiegen und ich weiß von anderen Beziehungen, dass es dort auch so der Fall war. Dies ist eine Pauschalisierung, die vielleicht für einen überwiegenden Teil richtig sein mag, für viele (die nicht der "breiten Masse" zuzuorndnen sind) allerdings nicht.
Ich glaube viel eher, dass die damalige Emanzipation für viele Männer UND Frauen zu plötzlich kam. Sprich, gerade die Jahrgänge dieser "Übergangsphase" (wie du sie richtig benennst) haben doch oft Beziehungsprobleme.
Ich schätze mal, dass meine Tochter (22 Jahre alt und in einer glücklichen Beziehung *smile*) mit diesem Thema viel natürlicher umgeht, als eine Frau, die in dieser Zeit (ab Ende 60er/70er) auf einmal zur Kenntnis nehmen durfte, dass die nun gleichbrechtigt sei! *duck*
Um nicht missverstanden zu werden... einige dieser Frauen kommen damit sehr wohl klar. Andere wiederum möchten schon die "Vorteile" nutzen, sehnen sich aber (heimlich?) nach einer starken, männlichen Schulter, die ihnen die Last der Eigenverantwortung nimmt.
Mit anderen Worten...nicht nur "Mann" hat nachzubessern, auch Frau selber muss erst noch in ihre neu erworbene Rolle hinein wachsen. (wie gesagt...bei einigen ist dies schon der fall, andere haben noch Probleme damit) oder anders: Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt und "MENSCH" muss nun lernen damit auch umzugehen! ;-)
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Partnerschaft, Ehe, Familie - überholt in der heutigen Zeit?